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Keine halben Sachen für Halbe: Doppelter Bahnhof und Oscar-Nominierung

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Halbe Welt e.V.
Helena Ebel
Telefon:01 63/2 36 85 22
Website:www.halbewelt.de
Foto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., SchenkenländchenFoto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., SchenkenländchenFoto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., SchenkenländchenFoto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., SchenkenländchenFoto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., SchenkenländchenFoto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., SchenkenländchenFoto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., SchenkenländchenFoto von Helena Ebel, Halbe Welt e.V., Schenkenländchen

Neue Impulse für die Kultur

Stand: Dezember 2023

In der Baden-Württembergischen Hauptstadt Stuttgart ist der Bahnhofsumbau für viele Bewohner ein „rotes Tuch“. Im kleinen Halbe hingegen gibt es mittlerweile die Auswahl zwischen gleich zwei Bahnhöfen!

Damit muss die Stuttgarterin Helena Ebel immer genau überlegen, wohin sie diesmal die Gäste einlädt. Denn die Schwäbin, die im Gegensatz zu fast allen ihrer „Landsleute“ mit dialektlosem Hochdeutsch überrascht, ist die neue „Kulturmanagerin“ im Ort.
Sie wurde dieses Jahr als Vorsitzende des erst zwei Jahre jungen Vereins „Halbe Welt e.V.“ gewählt, nachdem ihre Vorgängerin, die Journalistin Dörte Ziemer aus Groß Köris, ausgeschieden war.
Dabei wäre Helena Ebel gerne von Anfang an dabei gewesen: „Ich versäumte leider die Gründungsversammlung, weil mein Zug vier Stunden Verspätung hatte“, erinnert sie sich an damals.

Auf der Erfolgsspur
Dafür war Ehemann Ingo Ebel präsent. Er stammt „von hier“, war allerdings in Stuttgart zum Studium. Dort verliebte sich das Paar noch an der Universität und heiratete 2009. Helena Ebel hat „Audiovisuelle Medien“ studiert und war auf dem besten Weg, angesagte Filmerin zu werden. So war sie am Kindertrickfilm „Der Grüffelo“ beteiligt, der es bis zur Oscar-Nominierung schaffte. Er wurde im Verbund mit der britischen BBC produziert und an Weihnachten 2009 dort und ein Jahr später an Heiligabend im ZDF gezeigt.

Ganze Liebe für Halbe
„Ich bekam anschließend eine Stelle als Leiterin des Fotostudios meiner ‚Hochschule der Medien‘. Allerdings packte meinen Mann immer mehr das Heimweh, sodass wir schließlich 2019 nach Halbe zogen. Das war für mich ein sehr tiefgreifender Einschnitt in mehreren Beziehungen. In Stuttgart war ich Hauptverdienerin. Jetzt hat sich das geändert. Mein Mann ist als Medieninformatiker bei ‚DESY‘ in Zeuthen tätig. Ich machte mich als Fotografin selbstständig. Dabei wollte ich eigentlich immer angestellt sein. Ich hasse den bürokratischen Aufwand mit Rechnungen schreiben, Steuer machen und anderen damit verbundenen Belastungen“, erzählt sie.

Formulare über Formulare
Natürlich trug die Umstellung von Großstadt zu Dorf ebenfalls zum Kulturschock bei.
Doch hier hat es die Mutter von zwei Mädchen im Alter von neun und elf Jahren jetzt in der Hand, für Bewegung zu sorgen. Dabei freut sie sich, mit der Schulzendorferin Susanne Thäsler-Wollenberg eine erfahrene und in der Region fest verwurzelte „Mitstreiterin“ an der Seite zu haben: „Was Susanne organisiert, ist immer von Erfolg gekrönt“, lobt die Vereinschefin. Dabei ist sie in ihrer neuen Funktion sehr vorsichtig, was wiederum zu bürokratischem Aufwand führt: „Es gilt, Veranstaltungen finanziell abzusichern. Schließlich müssen die Kosten für Raummiete und Künstler unabhängig davon, wieviel Personen kommen, aufgebracht werden. Fördermittelanträge sind allerdings eine aufwendige Angelegenheit.“
Schließlich müsste sonst für Defizite der Verein aufkommen. Dieser setzt sich jedoch aus nur sieben Personen zusammen, wovon zwei schon das Ehepaar Ebel bilden.

Bahnhof in der Kunst
Umso mehr freut sich Helena Ebel, für März 2024 mit einem Symposium über „Virtual Reality“ ein überregionales Fachpublikum einladen zu können. Fest geplant ist zudem der „Kulturdampf“-Tag am 2. Juni 2024. Begleitend soll eine Ausstellung mit dem Thema „Bahnhöfe in der Kunst“ gezeigt werden.
„Damit haben sich ja viele beschäftigt. Allerdings werden wir kaum Originale von bekannten Malern wie Henri Matisse hierherbekommen. Deshalb werden Kunstdrucke eine wichtige Rolle spielen“, kündigt sie an.

Basteln und Stammtisch
Bis dahin werden „kleinere Brötchen gebacken“, wie etwa „Weihnachtsbasteln für Senioren“. Außerdem plant die neue Vereinschefin, Kreative aus der Region zusammenzubringen, beispielsweise mit einem regelmäßigen Stammtisch. Dabei fasst sie den Begriff denkbar weit: „Hobbykünstler sind hier ebenfalls hochwillkommen.“
Schließlich ist Helena Ebel den Umgang mit Nicht-Profis gewöhnt, so als Lehrbeauftragte für Fotografie an der „Hochschule für Technik und Wirtschaft“ in Berlin-Oberschöneweide. Diese ist mit rund 14 000 Studenten größte staatliche Fachhochschule in Berlin. Damit taucht sie also in eine Umgebung ein, die der in ihrer Heimat Stuttgart durchaus nahekommt. Sicher sind hier einige Kreative darunter, die Halbe bereichern könnten, egal, in welchem der beiden Bahnhöfe!

Erstellt: 2023